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Das wahre Christentum: Nur die Bibel?

Nur die Bibel?

Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn Sie skeptisch sind gegenüber dem Anspruch, dass jemand eine Offenbarung Gottes erhalten haben soll, verstehe ich Sie sehr gut. Gerade auf diesem Gebiet tummeln sich die verschiedensten Menschen, mitunter sogar mit esoterischen Angeboten, die vom Geist der Bibel meilenweit entfernt sind und in wichtigen Fragen genau das Gegenteil behaupten. Daher ist es wirklich ratsam, besondere Vorsicht walten zu lassen und solche Geister genau zu prüfen, ob es sich nicht um falsche Propheten handelt, die vom Evangelium ablenken, anstatt es zu bestätigen.

Meine erste Frage an alle Kritiker, die die Devise „Nur die Bibel!” vertreten: Leben Sie denn selbst nach den Lehren dieser Bibel? Wenn ja, meinen herzlichen Glückwunsch, Sie sind bereits auf dem Weg zu Jesus und somit zu Ihrer Seligkeit. In diesem Fall sollten Sie aber auch das Wort des Apostels Paulus beherzigen, als er sagt: „Löscht den Geist nicht aus! Verachtet prophetisches Reden nicht! Prüft alles und behaltet das Gute!” (Thessalonicher 5, 19-21) - Und meine zweite Frage: Haben Sie diese Neuoffenbarung schon für sich geprüft, ob sie vielleicht in die Rubrik „das Gute” gehören könnte? - Bevor Sie das nicht ernsthaft getan haben, sollten Sie sie nicht verurteilen. Es könnte leicht sein, dass Sie so das neue Wort des Gottes verpassen, an den Sie als Christ doch glauben!

Wenn Sie aber dennoch das Gefühl haben, neben Ihrer Bibel keine weitere Offenbarung Gottes zu brauchen - auch okay, das liegt in Ihrer Willensfreiheit, die Gott selbst wichtig ist, besonders in Glaubensfragen. Hören Sie in diesem Fall einfach nach den AT- und NT-Texten auf zu lesen (Sie erkennen die Quelle sofort an den Farben und Schriftarten der jeweiligen Texte). Oder, wenn ich Sie doch neugierig gemacht habe, lesen Sie trotzdem weiter, einfach um herauszufinden, ob hier wirklich derselbe göttliche Geist am Werk sein könnte.

Für alle, die an gewissen kirchlich überlieferten Bräuchen festhalten, habe ich allerdings eine ernste Botschaft: Wer beispielsweise an Heiligenverehrung oder anderen biblisch nicht begründeten Praktiken festhält, sollte zunächst vor der eigenen Tür kehren, sozusagen den „Balken” aus dem eigenen Auge entfernen, bevor er bei jemand anderem den „Splitter” herausziehen will. Es genügt tatsächlich ein Blick auf „nur die Bibel”, um das Falsche an solchen Praktiken zu erkennen.

Und noch einen Aspekt sollten wir berücksichtigen, wenn wir die Frage diskutieren, ob es eine Neuoffenbarung Gottes geben kann oder nicht: Gab es nicht im Laufe der christlichen Geschichte zahlreiche Menschen, die Botschaften von Gott erhalten haben? Warum zweifeln wir nicht an den Aussagen eines Franz von Assisi, eines Thomas von Kempen, einer Theresia oder vielen anderen? Auch deren Worte stehen nicht in der Bibel, aber sie kommen von gottesfürchtigen, frommen Menschen, die niemals ihre eigenen Botschaften als göttlich ausgegeben hätten. Warum sind wir jetzt so überkritisch, wenn es heißt: Jemand hat Botschaften von Gott bekommen? Immerhin kündigt die Bibel neue Offenbarungen an, wie Sie hier anhand von Zitaten aus AT und NT nachlesen können. Und Jakob Lorber beispielsweise war ein einfacher, demütiger und frommer Mann, dem es nie eingefallen wäre, sich aus egoistischen Motiven als Prophet oder Heilsbringer aufzuspielen. Prüfen Sie auch ihn kritisch anhand der Informationen über seinen Lebenslauf und anhand seiner Schriften, von denen er überzeugt war: Gott selbst hat sie ihm Wort für Wort diktiert!

Der beste Rat, den ich Ihnen in dieser Sache geben kann, ist: Beten Sie um Weisheit! Bitten Sie diesen Gott der Bibel, Ihnen zu zeigen, ob Sie sich weiter damit beschäftigen sollen! Und egal wie die Antwort für Sie ausfällt, ich wünsche Ihnen Gottes Segen, heute und alle Tage Ihres Lebens!

 

PS: Ein häufig gebrachter Einwand
Häufig werde ich mit dem Argument konfrontiert, dass in der Johannes-Offenbarung eine Warnung steht, den prophetischen Worten dieses Buches nichts hinzuzufügen (Johannes-Offenbarung 22, 18-19). Ja, diese Warnung steht da - aber sie gilt zweifellos für uns Menschen! Doch Gott hat sich ja wohl nicht selbst verboten, weiter mit uns zu reden, und wenn Er Menschen inspiriert, sie durch Seelenreisen führen lässt oder ihnen sogar etwas wörtlich in die Feder diktiert, damit diese es weiter verbreiten sollen, ist das ja wohl etwas Anderes. Und so habe ich ein gutes Gewissen dabei, wenn ich für die Neuoffenbarung eintrete. Ich bin überzeugt, dass sie von Gott Selbst kommt. Ich halte die Neuoffenbarung für den dritten Teil der Bibel.

AT: Altes Testament, NT: Neues Testament, NO: Neuoffenbarung
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Verwendete Bibelübersetzung: Einheitsübersetzung